AUSSTELLUNG

Frauen in der Architektur – Zahlen, Daten, Fakten

Die Ausbildungssituation an deutschen Universitäten und Hochschulen ist gut. Seit Jahren steigen die Zahlen der StudienanfängerInnen. Der Frauenanteil ist seit 1998 nahezu ausgeglichen, allerdings verteilen sich Männer und Frauen unterschiedlich auf verschiedene Studiengänge. So ist beim Architekturstudium der Frauenanteil inzwischen deutlich größer. 2006 studierten in den Architekturstudiengängen in Deutschland erstmals hälftig Frauen und Männer, 2016 waren 58 % der Architekturstudierenden Frauen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welchen Weg Architektinnen nach Abschluss ihres Studiums einschlagen. Der hohe Anteil an Absolventinnen spiegelt sich weder in Führungspositionen in der Praxis, noch im akademischen Bereich wider. Bei den Top 20 der Architekturbüros in Deutschland im Jahr 2017 ist kein Büro dabei, das allein von einer Frau oder einem Team aus Frauen geführt wird. Gleichzeitig liegt das Einkommen von in Vollzeit angestellten Architektinnen knapp 30% unter dem ihrer männlichen Kollegen.

Im Rahmen der vorliegenden Studie „Frauen in der Architektur“ sollte untersucht werden, wohin sich Architektinnen entwickeln und ob es einen strukturellen Drop-out gibt, der durch fachkulturell begründete Exklusionsmechanismen dazu führt, dass Frauen nicht in ihrem Beruf ankommen bzw. dort nicht in Führungspositionen gelangen. Vorhandene Daten und Statistiken wurden analysiert und interpretiert. Es zeigte sich, dass die Datenlage sehr dünn und unzureichend ist. Anhand von ExpertInneninterviews wurde ein tieferer Einblick in die Fachkultur herausgearbeitet. Hierzu wurden weibliche und männliche Architekturschaffende aus unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen befragt, sowie Personen, die Architektur zwar studiert haben, den Beruf aber nicht ausführen. Die vorliegenden Informationen müssen bereits jetzt Anreiz für Veränderungen und die Entwicklung einer neuen Kultur in der Architekturbranche sein. Für das WIA Festival 2021 werden die Ergebnisse der Studie in einer Ausstellung mit dem Fokus auf Zahlen und Fakten zu strukturellen Ungleichheiten in der Architekturbranche präsentiert.

 

Kooperationspartner:in: n-ails e.V.

 

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